DEINE MACHT MIR NICHTS

ein theatrales Triptychon

von Lena Reißner

Premiere 03.11.2020, bat-Studiotheater Berlin

Bin ich Jungfrau?
Bin ich Mutter?
Bin ich Geist?

Die verlassene Poolanlagenruine eines Holidayresorts. In der Atmosphäre liegt noch eine melancholische Erinnerung an die kitschige Szenerie mit perfekten Sonnenuntergängen, die sich in den Bildschirm eingebrannt haben und als Endlosschleife weiterlaufen.

Was liegt da in der Luft? Was kriecht da in der Wanne? Was wälzt sich da im Stroh?

DEINE MACHT MIR NICHTS erzählt als theatrales Triptychon von Gott, welche als Mutter, als Meerjungfrau und als Seherin auftritt. Die mythischen Gestalten werden zu Körpern und bekommen eine Seele. Sie verhandeln Mutterschaft, Jungfräulichkeit als soziales Konstrukt und Gewalt an Frauen*körpern.

Ausgangspunkt für das Projekt war die Beschäftigung mit matriarchalen Gesellschaftsordnungen und dem neopaganistischen Konzept einer dreifaltigen Göttinnen-Gestalt. Der Text entwirft anhand von drei Mythenkosmen eine Art theatrales Triptychon, welches Frauengestalten aus Sagen untersucht und deren Erzählungen dekonstruiert. Dabei untersucht der Text, inwiefern sich die Frauen aus diesen Mythen auch als weibliche Gottesgestalten lesen und deuten lassen. Welche emanzipatorische Kraft liegt in ihren Geschichten?

Anstatt der vom Christentum vorgegebenen Trinität von Vater, Sohn und heiligem Geist, trifft das Publikum in DEINE MACHT MIR NICHTS in drei Akten auf Mutter, Jungfrau und Seherin. Immer wieder rutscht der Text dabei in Momente unserer Gegenwart und verdeutlicht dadurch, wie brisant diese mythischen Frauendarstellungen an die Realitäten von Frauen heute anknüpfen.

MIT Nina Bruns, Alina Fluck, Sarah Schmidt
TEXT Lena Reißner
KOSTÜM Elin Laut
BÜHNE Stella Lennert
MASKE Sarah Seini
SOUND Ilkyaz Yagmur Ozkoroglu, Helena Niederstrasser

© Elin Laut