Eine Zierde für den Verein

Ein Stück vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen

nach Marieluise Fleißer in einer Fassung von Alina Fluck und Kundry Reif.

Premiere 13.04.2023, bat-Studiotheater Berlin

In einer Kleinstadt Ende der 20er-Jahre verlieben sich Gustl Gillich, Tabakwarenhändler und bester Krauler im Ort, und Frieda Geier, Vertreterin für Mehl und melancholische Einzelgängerin, ineinander. Das Leben in der entmilitarisierten Stadt ist hart, die Konkurrenz schläft nicht und man sagt sich: lerne leben, ohne zu essen. Trotzdem hält die Liebe zwischen Sportwettkämpfen des Schwimmvereins, Dorffesten und Alltag aber nur so lange, bis Gustl Anspruch auf Friedas Erbe und Arbeitskraft erhebt. Schweren Herzens trennt sich Frieda, die einsieht, dass sie so wie sie es beide haben wollen, nicht zueinander passen. Gustl, überfordert von den eigenen Gefühlen und unfähig zur Trauer, stählt seinen Körper und versammelt seinen Schwimmklub als pre-nationalsozialistischen und misogynen Männerbund um sich. Der Sportverein kommt zu neuer Blüte, Frieda bleibt nichts übrig, als aus der Stadt zu fliehen.

Marieluise Fleißer verarbeitet in dem Roman ihre Beziehung zu Bepp Haindl, einem Tabakwarenhändler und Krauler aus Ingolstadt. Durchs Schreiben werden die Begebenheiten sortiert und in ein neues Licht gerückt. Mittellos und ohne Aufträge kehrt sie einige Jahre später nach Ingolstadt zurück und heiratet Bepp Haindl. Fortan arbeitet sie bis zu zwölf Stunden täglich in seinem Geschäft, macht den Haushalt und kommt erst nach Haindls Tod, Ende der 50er-Jahre wieder zum Schreiben.

REGIE Alina Fluck
AUSSTATTUNG Marleen Johow
MUSIK Alexander Zwick
DRAMATURGIE Kundry Reif
MITRBEIT BÜHNE Nils-Thore Grundke
MASKE Lucia Maria Schütz

MIT Julius Gruner, Joshua Kliefert, Maurice Läbe, Philipp Lehfeldt, Dennis Svensson, Laura Talenti

© Anna Permesang