König Lear

dankt ab.

nach William Shakespeare

"Da kannst du das große Bild der Macht erblicken: dem Hund im Amt gehorcht man."

Premiere 05.10.2019, HfS Ernst Busch

König Lear dankt ab. Er übergibt die Macht an seine Töchter Goneril, Regan und Cordelia. Sie sollen sich ab jetzt um die Staatsgeschäfte kümmern, während er sich in den wohlverdienten Ruhestand begibt. Alles, was er dafür verlangt, ist ein Liebesschwur. Doch diesen verwehrt ihm seine jüngste Tochter Cordelia. Vom Vater verbannt, wird das Königreich unter den zwei älteren Schwestern aufgeteilt, wobei sich Lear Status und Privilegien vorbehält. Goneril und Regan denken jedoch nicht daran, sich dem Joch des Vaters weiterhin zu beugen. Sie verbannen ihn und beginnen anschließend einen unerbittlichen Kampf gegeneinander um die absolute Macht im Reich. Zerstörerisch richten sie einander zugrunde, bis das Königreich schließlich in Scherben liegt.

Warum reproduzieren Goneril und Regan die patriarchalen Machtstrukturen, unter denen sie selbst einst litten?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wollen wir als Team Shakespeares Stück dekonstruieren und es aus der Sicht der drei Schwestern neu erzählen. Welchen Weg schlagen Goneril und Regan ein? Was treibt sie an und lässt sie zu den machthungrigen Monstern werden, als die sie uns in Shakespeares Stück begegnen? Hätten sie die Möglichkeit gehabt, ihre Positionen neu zu interpretieren und solidarisch miteinander umzugehen? Cordelia kehrt als Narr verkleidet zu den Schwestern zurück, um Zwietracht zu sähen und die Erneuerung der Verhältnisse anzustoßen. Was braucht es, um eine Gesellschaft neu zu denken?


REGIE Alina Fluck
AUSSTATTUNG Olivia von Lüttichau
DRAMATURGIE Leonie Adam
SOUND Oskar Smolly
REGIEASSISTENZ Farah Wind

MIT Lena Eikenbusch, Nora Moltzen, Elisa Schlott

© Anna Permesang